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Rollbrett Ratgeber

Für alle Rollbrettfahrer und insbesondere den Anfängern da draußen haben wir hier einige Informationen zusammengetragen, die Euch zur Wahl des richtigen Boards behilflich sein sollen. Mit der Absicht, diesen Überblick auch übersichtlich zu gestalten, wird hier nicht zu sehr ins Detail gegangen. Allerdings stehen wir Euch in Beratungsangelegenheiten jederzeit gerne zur Seite, sei es nun in unserem Ladenlokal oder auch am Telefon.

Um einen Fehlkauf zu umgehen lohnt es sich klarzustellen, was man mit dem Rollbrett machen möchte. Finde für dich heraus, ob du nur entspannt spazierenfahren möchtest, oder dich eher gezielt für andere Rollsport-Disziplinen wie Carving, Freeride, Downhill, Dancing, Freestyle, Sliden oder Slalom interessierst. Je nach Schwerpunkt ändern sich die Anforderungen an ein Board.

 

A. Die verschiedenen Rollbretttypen:

Skateboards

Wenngleich das Wort Skateboard der Überbegriff für alle Rollbretter ist, verbinden die meisten damit das typische 90er-Jahre-Street-Deck, auch Popsicle genannt: nahezu symmetrisch, zwei Kicktails – fertig.

 

 

Skateboards sind kurz, wendig und zum Tricksen gedacht. Daher haben sie kleine und sehr harte Rollen, die sehr leicht und aufgrund ihrer Härte weniger rutschfest sind, um einen nicht direkt vom Brett zu schmeißen, wenn das Brett im Skatepark mal quer steht. Diese Bretter sind jedoch nicht besonders geeignet, um längere Strecken zurückzulegen.

 

Minicruiser

Zum Cruisen, also zum Spazierenfahren bieten sich Minicruiser als geeignetere Alternative an, die nicht unbedingt länger als Skateboards sind, dafür aber mit größeren und vor allem weicheren Rollen für mehr Fahrkomfort sorgen.

 

Da die Fortbewegung im Vordergrund steht, haben sie meist nur eine Stupsnase, aber fast immer ein funktionelles Kicktail, damit man immer noch Tricksen kann. 

 

Surfskates

Eine noch relative junge Gattung im Rollsport ist das Surfskate. Dank einer eigenen Geometrie oder gar eines zusätzlichen Gelenks in der vorderen Achse ist diese schwenkbar, was das Board unglaublich wendig macht. Da es den Bewegungsabläufen des Surfens am meisten ähnelt, ist es so zu seinem Namen gekommen. Damit die Rollen beim Eindrehen der Achse nicht das Brett berühren, liegen die Surfskates meist etwas höher. Dies beeinträchtigt aber nicht den Fahrspaß, da man ohnehin weniger pusht als vielmehr pumpt, sich also durch schlängelnde Bewegungen fortbewegt.

 

Longboards

Aufgrund ihrer Länge und des großen Achsabstands sind Longboards zwar weniger wendig, dafür umso laufruhiger. Ihre Formenvielfalt ist recht groß, so dass es sich empfiehlt, diese genauer anzuschauen.

 

B. Die verschiedenen Longboardgattungen:

In erster Linie unterscheidet man heutzutage aufgrund der Achsmontage zwischen vier grundliegenden Bauarten:

Top-Mounts sind Boards, die die Achse klassisch - wie beim Skateboard - unter dem Brett montiert haben. Sie sind wendiger und man kann die ganze Brettlänge ausnutzen, also auch über den Achsen stehen. Sie werden heutzutage meist beim Downhill, Freestyle und Dancing gefahren.

Drop-Throughs hingegen haben Aussparungen im Brett, durch die die Achsen hindurchmontiert sind. Soll heißen, die Bodenplatte der Achse liegt oben auf dem Deck auf. Dadurch ist das Brett tiefergelegt. Viele Einsteiger entscheiden sich für ein solches Brett, da es durch den tiefen Schwerpunkt fahrtstabiler wird. Außerdem ist der Antritt, das Pushen, komfortabler, da man nicht so tief in die Knie gehen muss.
Was typischerweise bei Drop-Throughs optisch ins Auge fällt, sind die Ausschnitte über den Rollen, die Cut Outs. Diese sind notwendig, damit die Rollen, die ja nun auch näher am Brett liegen, nicht das Brett berühren und blockieren.

Drop-Down: Ebenfalls ein Top-Mount, was aber wie ein Drop-Through tiefer liegt, da das Deck durch eine Stufe im Deck herabgesenkt ist.

Doubledrop: Dieser Bretttyp vereint Drop-Through- und Drop-Down-Bauweise, niedriger geht’s wohl nicht. Ideal für lange Strecken, da man zum Pushen kaum spürbar in die Knie geht. Auch beim Freeriden beliebt!

 

 

Shapes:

Pintail

Das Shape eines klassischen Longboards - erinnert stark an ein Surfbrett. Kein Wunder, da kommt es her, denn der erste Gedanke und Grund für die Erfindung des Skateboards war der Wunsch der Surfer, auch auf der Straße surfen zu können

 

 

C. Was muss ich zwingend beachten?

Körpergröße/Gewicht

Immer zu beachten ist die Körpergröße: ist das Brett zu lang, ist es schlechter zu kontrollieren. Ideal steht man mit beiden Füßen senkrecht zur Fahrtrichtung in Achsnähe, ohne dafür in die Grätsche gehen zu müssen.

Interessant für Eltern: bei allen Boards geben wir die Wheelbase mit an, das ist der innere Achsabstand. Man kann zuhause nun prüfen, welche Länge für den Nachwuchs maximal geeignet ist. Wir haben festgestellt, dass ab einer Körpergröße von 1,50m bereits jedes gängige 40-Zoll-Brett funktioniert.

Das Körpergewicht wirkt sich auf zwei Aspekte aus: Lenkbarkeit und Flex. Die Lenkgummies in den Achsen sind oft für Fahrer um die 70kg ausgelegt. Wiegt ein Kind zum Beispiel nur 25kg, sollte das Wunschboard mit weicheren Lenkgummies nachgerüstet werden, damit auch hier der Lenkwinkel voll ausgenutzt werden kann.

 

D. Eine Frage des Geschmacks

Brauche ich Flex?

Manche Bretter sind steif, andere flexibel. Letztlich ist es eine Frage des Geschmacks, auf was man steht.

Ist ein Brett biegsam, macht es die Fahrt durchaus komfortabler, da es federt und dämpft. Von vielen wird das Fahren auf einem Flexdeck auch als etwas schwungvoller und dynamischer empfunden. Übertreibt man es jedoch und hat ein zu weiches Deck, dann geht ein Teil der Energie beim Pushen im Flex verloren.
Manche Hersteller, die gezielt den Flex-Anspruch des Kunden befriedigen wollen, konstruieren ihre Decks selten auf klassische Weise mit Ahornlaminaten, sondern meist mit moderneren Materialien wie Bambus, Esche, Buche, Glasfaser, Carboneinlagen etc. Diese sind preislich in höheren Gefilden einzuordnen. Dazu werden herstellereigene Flexstufen festgelegt, die den Kunden durch Gewichtsangaben zur Orientierung dienen.

Bei einem harten und starren Deck hingegen hat man immer eine direkte und unverfälschte Rückmeldung, was es gerade auf der Straße macht, weswegen nahezu jedes Downhillbrett stocksteif ist.

 

Camber, Rocker, Konkav?

Neben der Silhouette eines Bretts gehört zum Shape auch die dritte Dimension.

So gibt es Decks, die sehr flach sind oder eben konkav. Jeder Skater entdeckt früher oder später für sich die Vorzüge eines konkaven Brettes. Zum Einen steht man mehr im Brett drin und findet mehr Halt, zum Anderen hat man eine direktere Kraftübertragung beim Lenken. Außerdem kann man blind erfühlen, wo sich der Fuß gerade auf dem Brett befindet.

Ist ein Board über die Länge nach oben gewölbt , hat es eine positive Vorspannung: den Camber. Einerseits ermöglicht er dem Fahrer eine größere Hebelwirkung für’s Lenken, andererseits findet man ihn oft bei Brettern mit starkem Flex, wo somit verhindert wird, dass das Deck unerwartet den Boden berührt. Camberboards haben meist kein bis wenig Konkav und sind über die Breite eher flach.

Ist das Brett über die Länge nach unten gewölbt, spricht man von einem Rocker. Dadurch steht man noch mehr im Brett drin, als man es ohnehin schon bei einem konkaven Brett tut. Der Schwerpunkt wandert dabei noch etwas nach unten.